Im Mai besuchten die SPD-Ratsfrauen Birgit Eicke-Wedegärtner und Daniela Mühleis (Fraktionsvorsitzende) das Polizeikommissariat Mellendorf.

Anlass war zum einen die kürzlich veröffentliche Polizeistatistik, aber auch eine Neuerung bei der Polizei, die Freischaltung einer Hotline, die zentral von der Dienststelle in Burgdorf betrieben wird und an der auch die Polizei in Isernhagen, Langenhagen und Wedemark angeschlossen ist.

Ausführlich erläuterten der Leiter des Polizeikommissariats Jochen Sachweh und Kai-Uwe Bebensee, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, die Kriminalstatistik 2020.

Im vergangenen Jahr war ein leichter Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen, verbunden mit einer geringfügig gesunkene Aufklärungsrate. Einen erfreulich großen Rückgang hat es beim Wohnungseinbruchdiebstahl gegeben. Es waren 65 angezeigte Straftaten im Jahr 2018, 42 in 2019 und 27 Einbrüche im Jahr 2020. Aktuell sind in diesem Jahr gerade einmal 5 Einbrüche zu verzeichnen.

Auch eine von vielen Stellen befürchtete Zunahme häuslicher Gewalt ist nicht zu verzeichnen. Was aber nach Ansicht von Daniela Mühleis noch nicht sehr beruhigen darf, da bei Kindern die sozialen Außenkontakte wie Kindergärten und Schulen nur eingeschränkt stattgefunden haben und somit ein wichtiger Baustein der sozialen Kontrolle weggefallen ist.

Zugenommen haben Sachbeschädigungen, Fahrraddiebstähle und Betrugsdelikte. Bei den Fahrraddiebstählen ist es der Polizei gelungen, einen Wedemärker Täter zu ermitteln, dem eine große Anzahl von Fahrraddiebstählen zugeordnet werden konnte und der nun eine Haftstrafe verbüßt.

Sachbeschädigungen hingegen haben zugenommen und gehören zum Bereich der eher aufklärungsungünstigen Delikte. Trotz geringfügig gestiegener Delikte und eines Rückgangs der Aufklärungsquote wurde von allen Gesprächspartnern übereinstimmend festgestellt: „Die Wedemark ist weiterhin sicher!“

Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld neben der Aufklärung von Straftaten ist die Prävention, wie man sich selbst und andere besser schützen kann.

Diese Aufgabe ist durch den Wegfall von Vorträgen in den vergangenen Monaten viel zu kurz gekommen, erläuterte Uwe Bollbach, Polizeihauptkommissar und Beauftragter für Kriminalprävention. Das Thema war ihm so wichtig, dass er zum Treffen der beiden Ratsfrauen extra aus der Polizeiinspektion Burgdorf kam, um die Situation und die weitere Planung vorzustellen.

Wenn ich mal eine Frage habe … Um sich auf die Veränderungen einzustellen, hat die Polizei nach anderen Möglichkeiten gesucht, an die Bürger heranzutreten und sie mit den nötigen Informationen zu versorgen. Dies ist ein Teil der von PHK Bollbach beschriebenen Hotline, an die sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen wenden können.

Zum Beispiel Themen wie Einbruchsschutz, Verkehrsregelungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Munitionsfunde, häusliche Gewalt, Drogenprävention.

Die Polizei direkt vor Ort Dieses Präventionsangebot soll zukünftig noch erweitert werden, berichtete Bollbach.

Gedacht ist an eine Art aufsuchende Polizei, die zu bestimmten Terminen nach vorheriger Ankündigung direkt in die Ortschaften fährt und vor Ort ein Informationsangebot unterbreitet.

Die Bürger können direkt mit ihrer Polizei ins Gespräch kommen und sich zu aktuellen Fragen beraten lassen. Ob dieses Angebot von den Bürgerinnen und Bürgern der Wedemark angenommen wird, ist sich Bollbach noch nicht ganz sicher, die SPD-Ratsfrauen glauben an den Erfolg.

„Präventionsarbeit mit Bürgernähe zu verbinden wird einfach klappen“, so Daniela Mühleis zum Abschluss dieses sehr informativen Gesprächs.